Import von Jagdtrophäen geschützter Arten stoppen - Jane Goodall Institut - Deutschland

Import von Jagdtrophäen geschützter Arten stoppen

Jagdtrophäen Import stoppen.

Weltnaturschutzorganisation und Jane Goodall appellieren an Umweltministerium: Import von Jagdtrophäen geschützter Arten stoppen.

Berlin 28. April 2022 – Die Weltnaturschutzunion (IUCN) Ethics Specialist Group hat die Bundesregierung in einem Brief aufgefordert, aus ethischen, ökologischen und rechtlichen Gründen die Praxis der Trophäenjagdimporte zu beenden. Unterstützung erhält sie dabei nicht nur von 14 Tier- und Artenschutzverbänden, die in einer gemeinsamen Stellungnahme fordern, den Import von Jagdtrophäen geschützter Tierarten zu beenden, sondern auch von der bekannten Forscherin und UN-Friedensbotschafterin Jane Goodall.

Weltweit sorgte vor wenigen Tagen der Abschuss von zwei der letzten großen Elefantenbullen in Botswana durch Trophäenjäger für Empörung. Tier- und Artenschützer:innen sehen auch die deutsche Bundesregierung in der Verantwortung, solche Abschüsse zu verhindern, indem die Einfuhr von Elefantentrophäen und Trophäen anderer geschützter Arten verboten wird.

Prof. Klaus Bosselmann, Chair Emeritus der Ethics Specialist Group der IUCN World Commission on Environmental Law, und einer der Verfasser des Briefes an die deutsche Umweltministerin Steffi Lemke, sagte:

„Es ist völlig unverständlich, dass die Trophäenjagd durch die deutsche Regierung immer noch Unterstützung findet und Jagdtrophäen geschützter Arten legal ins Land gelassen werden. Die Trophäenjagd bedroht unnötigerweise das Überleben und die genetische Integrität geschützter Arten inmitten der aktuellen Krise des sechsten Massen-Artensterbens. Diese Praxis muss beendet werden und Deutschland endlich auch hier seiner Verantwortung zum Schutz der Arten nachkommen.“

Deutschland: Spitzenreiter der globalen Trophäenjagdindustrie

Der von Humane Society International/Europe herausgegebene Report „Trophäenjagd in Zahlen: Die Bedeutung der Europäischen Union bei der Trophäenjagd im globalen Kontext” deckt das Ausmaß der Beteiligung Deutschlands an der globalen Trophäenjagdindustrie auf: Allein zwischen 2014 und 2020 wurden mehr als 5.400 Trophäen international geschützter Tiere nach Deutschland importiert. EU-weit liegt Deutschland mit diesen Importen an erster Stelle. Weltweit betrachtet, folgt Deutschland direkt nach den USA auf Platz zwei.

Laute Stimmen

Auch Dr. Jane Goodall DBE, Gründerin des Jane Goodall Instituts und UN-Friedensbotschafterin erklärt:

„Die Tatsache, dass die Trophäenjagd auf seltene und gefährdete Tierarten immer noch legal ist, ist absolut schockierend! Ich appelliere an die deutsche Bundesregierung, die Einfuhr von Jagdtrophäen zu verbieten. Unterstützen Sie damit den Tier- und Artenschutz.“

Weiterhin Sylvie Kremerskothen Gleason, Landesdirektorin der Tierschutzorganisation Humane Society International (HSI) in Deutschland:

„Wildlebende geschützte Tiere aus Spaß zu töten, um sie dann als Trophäe zur Schau zu stellen, ist absolut verwerflich und auch aus ökologischer Sicht unverzeihlich! Dem muss endlich auch juristisch ein Riegel vorgeschoben werden. Ein Importverbot von Jagdtrophäen geschützter Tierarten nach Deutschland ist europarechtskonform und umsetzbar. Wir erwarten, dass das Umweltministerium zeitnah handelt.“

Vorreiter in Europa

Frankreich und die Niederlande haben seit 2015 und 2016 Einfuhrrestriktionen für Jagdtrophäen. In weiteren Ländern in Europa gibt es derzeit konkrete Gesetzesinitiativen und Resolutionen gegen entsprechende Importe. Dies erwartet die Bevölkerung auch in Deutschland, wie eine repräsentative Umfrage aus dem Jahr 2021 zeigt. Neun von zehn Befragten sprachen sich darin gegen Importe von Jagdtrophäen aus.

„Trophäenjäger:innen töten jene Tiere, die für gesunde Bestände besonders wichtig sind. Es ist höchste Zeit, dass die Bundesregierung die Einfuhr von Jagdtrophäen bedrohter Arten wie z.B. Elefanten, Eisbären, Löwen und Nashörnern stoppt – wie es andere europäische Länder bereits tun."

Pressekontakt:

Jane Goodall Institut Deutschland e. V.

Yasmin Saruji, E-mail: yasmin.saruji@janegoodall.de
Tel.: 089 / 666 103 27

Pro Wildlife e. V.

Daniela Freyer, E-mail: daniela.freyer@prowildlife.de
Tel.: 089 / 90 42 990 42

Jane HSI/Europe

Eva-Maria Heinen, E-mail:     presse@hsi-europe.org
Tel.: 0160 / 9449 1788

Diese Pressemitteilung wird unterstützt von:

  • animal public
  • Bundesverband Tierschutz
  • Bund gegen Missbrauch der Tiere
  • Deutscher Tierschutzbund
  • Future for Elephants
  • Humane Society International/Europe
  • Jane Goodall Institut-Deutschland e.V.
  • Komitee gegen den Vogelmord
  • PETA Deutschland
  • Pro Wildlife
  • Rettet den Regenwald
  • Rettet die Elefanten Afrikas
  • SAVE Wildlife Conservation Fund
  • VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz

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