Kostenlose Online-Seminarreihe zu Zoonosen und Wildtierhandel. - Jane Goodall Institut - Deutschland

Kostenlose Online-Seminarreihe zu Zoonosen und Wildtierhandel.

Frau mit Mundnasenschutz und Schimpansin Kudia. Logos von ifaw, King's College London, Robert Koch Institut, Max Planck Gesellschaft, Deutsche Wildtierstiftung.

Auf den Spuren von Zoonosen und Wildtierhandel.

In Zusammenarbeit mit dem Max-Planck Institut, dem Robert-Koch-Institut, der Deutschen Wildtier Stiftung, dem King's College London und dem IFAW (International Fund for Animal Welfare) organisieren wir vom 14.-28. Januar eine kostenlose, dreiteilige Online-Seminarreihe.

Corona, HIV, BSE, Ebola, Vogelgrippe. In den letzten Jahrzehnten sind wir immer wieder durch Infektionskrankheiten aufgeschreckt worden, die von Tieren auf Menschen und umgekehrt übertragen wurden (Zoonosen). Wie entstehen solche Zoonosen, wie kann man ihre Ausbreitung verhindern und was haben Zoonosen mit dem weltweiten Artensterben zu tun?

Jeder von uns verfolgt die Nachrichten. Rund um den Globus überschlagen sich Verlustmeldungen durch die aktuelle Corona-Pandemie. Nun hoffen wir alle, dass durch den neuen Impfstoff die „Normalität“ zurückkehrt. Dennoch dürfen wir nicht vergessen, auf welchen Wegen sich das Zoonose-Virus Sars-CoV-2 ausgebreitet hat. Wir wollen unseren Anteil an Aufklärungsarbeit leisten, um zukünftige Pandemien besser zu verstehen und ihnen vorbeugen zu können.

Sind die meisten Zoonosen von Menschen verursacht?

Durch die Verknappung von Lebensräumen und die Haltung riesiger Mengen Nutztiere auf engstem Raum kommen Tierarten weltweit in immer näheren Kontakt zueinander und zu uns. Verschiedensten Erregern bietet sich eine ideale Umgebung für Ausbreitung und Mutationen. Aus diesen Gründen warnen WissenschaftlerInnen seit Jahren vor der Entstehung und weltweiten katastrophalen Ausbreitung von Zoonose-Erregern.

Die aktuelle Pandemie-Lage zeigt uns deutlicher denn je unsere Verwundbarkeit durch virulente Erreger. In der Nahrungskette steht der Mensch an oberster Stelle. Unser weltweit ungebremstes Konsum-Verhalten bedroht nun nicht mehr nur alle anderen Lebewesen, sondern auf direktem Wege uns selbst.

Der Ursprung dieser einen Pandemie ist zurückzuführen auf einen Wildtiermarkt in Wuhan/China. Hunderte verschiedenster Tierarten werden auf engstem Raum lebend, halbtot oder tot gehandelt, als Delikatessen oder wegen angeblicher medizinischer Heilkräfte. Unter kaum vorstellbaren hygienischen Verhältnissen haben Krankheitserreger beste Bedingungen. Hier können Tierarten sich gegenseitig infizieren, die sich in ihren Lebensräumen nie begegnet wären. Und alle dienen dem Verbrauch durch den Menschen.

Wie gefährlich sind Zoonosen auch für unsere engsten Artverwandten, die Schimpansen? Was für eine Rolle spielt dabei der Wildtierhandel und was können wir dagegen tun?

Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigen wir uns in unserer dreiteiligen Online-Seminarreihe „Auf den Spuren von Zoonosen und Wildtierhandel“ an drei Donnerstagen im Januar. Wir werden die Problematik aus unterschiedlichen Perspektiven betrachten und versuchen Antworten zu finden.

Am 14.01.2021 um 19 Uhr starten wir mit Dr. Roman Wittig (Max-Planck-Institut) und Dr. Fabian Leendertz (RKI) mit dem Thema: „Zoonosen und deren Folgen für Schimpansen und Menschen“.

Dr. rer. nat. Roman Wittig weiß, wie es aussieht, wenn ein Virus seinen Wirt wechselt. Er hat dies im Tai-Nationalpark Elfenbeinküste mehrfach erlebt – zuletzt vor vier Jahren, als ein für Menschen harmloses Corona-Virus auf Schimpansen übersprang. Roman Wittig leitet das Schimpansen-Projekt  des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie (Leipzig).

Zusammen mit Dr. med. vet. Fabian Leendertz vom Robert -Koch-Institut (Berlin) untersucht er die Krankheitserreger der Schimpansen und welche davon auch dem Menschen gefährlich werden könnten. Fabian Leendertz leitet am RKI die Projektgruppe „Epidemiologie hochpathogener Mikroorganismen“ und erforscht Zoonosen, also Infektionskrankheiten, die gleichermaßen bei Menschen und Tieren vorkommen.

Weiter geht’s am 21.01.2021 um 19 Uhr mit Dr. Lena Springer (King’s College London), sowie mit Mona Bachmann und Vidrige H. Kandza (Max-Planck-Institut), die mit uns darüber sprechen, warum Wildtierhandel existiert und wie Verbote wirken. Der Vortrag von Vidrige H. Kandza findet in englischer Sprache statt.

Dr. Lena Springer ist promovierte Sinologin und verbindet in ihren Studien die Fachbereiche Botanik und traditionelle chinesische Medizin.

Mona Bachmann ist Naturschutzbiologin und promoviert an der Humboldt-Universität zu Berlin und dem Max-Planck-Institut für Evolutionäre Anthropologie. Sie forscht in ihrer Arbeit zu Ursachen und Lösungsansätzen von nicht nachhaltiger Jagd, Wilderei und Wildtierhandel. Der Hauptfokus liegt dabei auf West-Afrika und die sogenannte „Buschfleischkrise“, aber auch auf Jagd und Wilderei in Europa.

Vidrige H. Kandza ist Naturschutzbiologe am Max-Planck Institut für evolutionäre Anthropologie Leipzig und hat viele Jahre Erfahrung in der Feldforschung in Nationalparks des Kongo-Beckens. Seine Arbeit umfasst den Schutz von Menschenaffen (Gorillas), Elefanten und die Lebensweisen der indigenen Volksgruppen.

Am 28.01.2021 um 19 Uhr stellen wir uns die Frage, was wir in Deutschland konkret gegen den weltweiten Verlust von Tierarten tun können. Konkrete Handlungsperspektiven zeigen uns Moritz Franz-Gerstein (Deutsche Wildtier Stiftung) und Robert Kless (IFAW) auf. Der Tierarzt Moritz Franz-Gerstein ist seit 2018 Referent im Natur- und Artenschutz der Deutschen Wildtier Stiftung. Robert Kless ist seit 2005 beim IFAW und dort Landesvertreter in Deutschland und ist somit der Ansprechpartner für nationale wie internationale Partnerschaften und Projekte. In dieser Funktion befasst er sich mit Wildtierhandel, insbesondere im Internet, sowie mit dem Schutz von Elefanten, Wölfen und Meeressäugern.

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