Pelzprodukte sind auch heute noch Teil der Mode. Zwar gibt es immer weniger komplette Pelzmäntel, aber Pelzbesatz an Kapuzen, Mützen und Schals ist nach wie vor zu finden. Oft wissen Menschen nicht, dass es sich dabei um echtes Fell handelt und nicht um künstliche Materialien.
Woher kommt der Pelz?
Es gibt den weit verbreiteten Irrglauben, dass Pelzprodukte zu günstigen Preisen immer künstlich sind. In Wahrheit ist es oft genau andersherum: Echte Pelze werden häufig in Billigfarmen produziert, in denen die Tiere unter sehr schlechten Bedingungen leben müssen. Besonders betroffen sind Tiere wie Nerze, Füchse und Marderhunde, aber auch andere Tiere wie Chinchillas, Kaninchen und sogar Hunde und Katzen. In diesen Farmen sind die Tiere in sehr engen Käfigen untergebracht, was zu Stress und gesundheitlichen Problemen führt. Manchmal verletzen sich die Tiere selbst oder greifen einander an, weil sie nicht genug Platz oder Möglichkeiten zur Bewegung haben.
Gesetze und Verbote
Pelz aus Pelzfarmen: In vielen Ländern gibt es Gesetze, die die Bedingungen für die Haltung von Tieren in Pelzfarmen regeln. Doch leider wird diese Regelung oft nicht ausreichend kontrolliert, und in einigen Ländern, wie China, gibt es gar keine Gesetze zum Tierschutz in Pelzfarmen. Einige europäische Länder, wie Großbritannien, Kroatien und Österreich, haben Pelzfarmen bereits verboten. In Deutschland wurden die Vorschriften so verschärft, dass sich die Pelzproduktion nicht mehr lohnt, weshalb die letzte Pelzfarm 2019 geschlossen wurde.
Pelz aus Wildfängen: Trotz dieser Fortschritte versucht die Pelzindustrie weiterhin, Menschen zu überzeugen, dass das Fangen und Töten von Tieren für Pelzprodukte notwendig sei, um das Ökosystem zu regulieren. Diese Argumentation ist jedoch nicht richtig, da viele Tierarten aufgrund der Jagd auf ihren Pelz bereits in ihrem Bestand gefährdet sind. Auch die Umwelt leidet unter der Pelzproduktion: Der hohe Wasserverbrauch, die Produktion von Treibhausgasen und der Einsatz von Chemikalien in der Verarbeitung belasten die Natur.
Wie erkennt man echten Pelz?
Echten Pelz von Kunstpelz zu unterscheiden, ist nicht immer einfach. Oft wird der Pelz so behandelt, dass er schwer zu identifizieren ist. Ein häufig verwendeter Trick sind sogenannte Tarnbegriffe wie „Asian Jackal“ oder „Bio-Wolf“, die in Wahrheit oft Hunde- oder Katzenpelz bezeichnen. Eine Möglichkeit, echten von künstlichem Pelz zu unterscheiden, ist der Brenntest. Dabei wird ein Haar aus dem Pelz entnommen und angezündet. Echter Pelz riecht wie verbranntes Horn und zerfällt zu Asche, während Kunstpelz nach Plastik riecht und einen kleinen Klumpen hinterlässt. Dieser Test sollte jedoch nur unter Vorsicht durchgeführt werden und ist nicht für jede Situation geeignet.
Was kann man tun, um die Pelzindustrie zu stoppen?
Eine wichtige Organisation, die sich für das Ende des Pelzhandels einsetzt, ist die „Fur Free Alliance“, ein Bündnis von 35 Tierschutzorganisationen weltweit. Diese Gruppen arbeiten zusammen, um das Bewusstsein für die Auswirkungen der Pelzproduktion zu schärfen und gegen den Pelzhandel vorzugehen.
Wenn du also etwas tun möchtest, kannst du helfen, das Thema in deinem Umfeld anzusprechen und andere über die Hintergründe der Pelzproduktion zu informieren. Es ist auch wichtig, selbst keine Pelze oder Produkte mit Pelzbesatz zu kaufen, selbst wenn diese aus Kunstpelz bestehen, da dies den Eindruck erwecken kann, dass Pelz wieder „in Mode“ ist.