Die im Video gezeigten Tierarten sind uns eher weniger bekannt. Sicherlich habt Ihr Neues dazugelernt. Deshalb möchten wir die vorgestellten Tierarten hier auch noch genauer unter die Lupe nehmen. Beginnen wir mit den Tieren, die bei uns in Deutschland leben.
Die vorgestellten Tiere aus Deutschland
Der Baumschläfer kommt in Deutschland mittlerweile nur noch in Bayern vor. Er ist allerdings auch in anderen Ländern Europas vor allem in osteuropäischen Ländern zuhause. Er bevorzugt schattige und feuchte Laub- und Nadelwälder mit dichtem Unterholz und zahlreichen Sträuchern, die Versteckmöglichkeiten bieten. Er gehört zur Nagetiergruppe der Bilche, wie beispielsweise auch die Haselmaus oder der Siebenschläfer. Der Baumschläfer lebt als Einzelgänger und ist überwiegend nachtaktiv. Seine aktive Zeit verbringt er in aller Regel mit der Futtersuche. Er ernährt sich größtenteils pflanzlich. Allerdings gehören auch Insekten und sogar Vogeleier und kleine Jungvögel zu seinem Speiseplan. Daran zeigt sich, dass der Baumschläfer ein guter Kletterer ist. Er bewegt sich sowohl auf Bäumen als auch im Unterholz. Den Schlaf und seine Ruhepausen verbringt er in einem Nest auf Bäumen oder in Erdhöhlen. Der Baumschläfer hält in der Regel einen Winterschlaf. In Russland, wo er auch vorkommt, ist er das ganze Jahr über aktiv.
Der Name dieser Eidechsenart leitet sich von ihrem schimmernd grünen Aussehen ab. Ihre „Schwesternart“, die westliche Smaragdeidechse ist ihr so ähnlich, dass die Tiere fast ausschließlich kurz nach dem Schlüpfen unterschieden werden können. Die östliche Smaragdeidechse kommt in Deutschland vor allem in Bayern sowie Brandenburg vor. Sie bevorzugt als Lebensraum sonnige Hänge, felsiges Gebiet und sandigen Boden mit niedriger Bepflanzung. In Büschen an Schotterhalden und in abgestorbenen, faul gewordenen Baumstämmen versteckt sie sich gerne. Die Eidechsen sind an einen Ort gebunden, auch wenn sie bei der Futtersuche mehrere Meter weit kriechen können. Jungtiere erschließen sich auch neue Lebensräume. Allerdings ist über ihr Siedlungsverhalten bisher wenig bekannt. Die östliche Smaragdeidechse ernährt sich hauptsächlich von Spinnen und Insekten, verzehrt aber Schnecken, kleine Wirbeltiere und Reptilieneier. Zwischen Ende Mai und Ende Juni legen die Eidechsen ihre Eier in selbst gegrabene Erdlöcher. Ihr Nachwuchs schlüpft Ende Oktober. Die östliche Smaragdeidechse gehört zu den Arten, die eine Winterstarre halten.
Die vorgestellten Tiere aus Australien
Der Kasuar ist ein Laufvogel. Er kann nicht fliegen und ist mit den ebenfalls flugunfähigen Vögeln Kiwi und Strauß verwandt. Der Kasuar wird auch Helmkasuar genannt, denn er trägt ein helmartiges Gebilde auf dem Kopf. Über den Sinn dieser besonderen Kopfbedeckung wurde lange spekuliert. Man glaubte, dass er als Schutz vor herunterfallenden Früchten oder zur Verteidigung dient. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass der „Helm“ beim Wärmeausgleich eine Rolle spielt, da die Kasuare in tropischen Gebieten leben. Die Kasuare „schwitzen“ also durch ihre Kopfbedeckung. Es wird auch vermutet, dass Dinosaurierarten solche „Helme“ zur Wärmeregulierung besaßen. Wegen seiner scharfen Krallen wird der Kasuar auch als der gefährlichste Vogel der Welt bezeichnet. Die Krallen helfen ihm beim Erlegen seiner Beute. Tatsächlich wurden auch schon Menschen von Kasuaren getötet. Dies ist allerdings sehr selten, denn Kasuare sind scheu und meiden den Menschen. Eine Besonderheit ist, dass sich bei Kasuaren die Männchen um die Brut und die Aufzucht der Jungen kümmern.
Der Baumhummer ist ein seltenes Insekt. Er gehört zu den schwersten Insekten, die es gibt. Er lebt auf der abgelegenen Insel „Lord- Howe“. Ursprünglich hatte der Baumhummer dort keine Fressfeinde, sodass er sich stark ausbreiten konnte. 1918 sank ein Schiff in der Nähe der Insel. Die Schiffspassagiere konnten sich auf die Insel retten. Doch sie waren nicht alleine. Sie brachten Ratten mit auf die Insel. Die Ratten breiteten sich auf der Insel aus und sorgten dafür, dass die Zahl der Baumhummer sank. So stark, dass man sie bereits 2 Jahre nach dem Schiffsunglück für ausgestorben hielt. Es war nicht bekannt, dass der Baumhummer noch an anderen Orten heimisch sein könnte. Zufällig entdeckten Forscher:innen auf einem Felsen im Meer Exemplare des Baumhummers- und zwar an nur einem einzigen Busch. Erst 2001 wurde mit der Nachzucht in verschiedenen australischen Zoos begonnen. Durch diese Maßnahme konnte die Art der Baumhummer vor dem Aussterben gerettet werden. Diese Nachzucht gehört zu den erfolgreichsten Artenschutzprogrammen weltweit.
Was Ihr gegen das Artensterben tun könnt
Wie Ihr seht, ist Artenschutz und das Aussterben von Tieren und Pflanzenarten leider ein globales Problem. Von der IUCN (Weltnaturschutzunion) werden derzeit 150.000 Pflanzen- und Tierarten erfasst und davon wurden 42.100 Arten als bedroht eingestuft. Trotz dieses verheerenden Ausmaßes können durch menschliches Handeln auch Arten gerettet werden. Die Nachzucht des Baumhummers ist ein gutes Beispiel dafür. Artenschutz fängt bei jedem und jeder Einzelnen an. Hier findet Ihr Tipps, was Ihr persönlich für den Artenschutz tun könnt: Dies betrifft größtenteils Dinge, die wir täglich konsumieren, etwa bestimmte Lebensmittel oder Kosmetikartikel. Auch wenn viele dieser Ratschläge mittlerweile bekannt sind, und manch einer sie vielleicht nicht mehr hören beziehungsweise lesen kann, möchten wir im Folgenden gerne darauf hinweisen. Wer einen Garten hat, kann außerdem heimische Tier- und Pflanzenarten unterstützen oder gezielt ansiedeln.
Produkte ohne Palmölkaufen: Palmöl wird durch Ölpalmen gewonnen. Das Öl ist in der Gewinnung billig und die Ölpalme ein nachwachsender Rohstoff. Da Palmöl jedoch leicht gewonnen werden kann, werden die Anbauflächen zunehmend größer. Dies hat zur Folge, dass große Flächen des Regenwaldes gerodet werden, um Platz für die Palmölproduktion zu gewinnen. Dadurch werden Lebensräume zerstört unter anderem die der Menschenaffen. Zudem ist der Regenwald als großes zusammenhängendes und ganzjährig grünes Waldsystem wichtig für die Umwandlung von CO2 in Sauerstoff. Deshalb wird der Regenwald auch gerne als „Lunge der Erde“ bezeichnet. Leider ist die Zahl der Palmölprodukte stark gestiegen. 50% der Ware in Supermärkten enthält das Öl. Dies betrifft vor allem Süßigkeiten aber auch Kosmetikartikel. Um die Produkte mit Palmöl zu boykottieren (also sie nicht mehr zu kaufen), muss man auf den Produkten das Kleingedruckte lesen. Auch versteckt genannte Inhaltsstoffe wie beispielsweise Palm- Butter, Palm-Stearin oder Glyceryl und Palmate können oft aus Palmöl bestehen.
Auf nachhaltige Lebensmittel achten: Bio-Produkte sind mittlerweile sehr verbreitet. Ebenso die „Fair-Trade“-Produkte. Fair-Trade bedeutet, dass die Hersteller:innen von Produkten in Entwicklungsländern fair bezahlt werden, also genug Geld zum Leben bekommen. Oft gehen Bio- und Fair-Trade auch ineinander über. Der faire Anbau von Nahrungsmitteln lässt in der Regel auch zu, dass diese nachhaltig angebaut werden können. So lässt sich nicht nur etwas für Tiere und Umwelt tun, sondern auch für Menschen. Neben den vermutlich bekannten Bio- und Fair-Trade-Siegeln gibt es weitere Nachhaltigkeitssiegel. Das FSC- Siegel (Forest Stewardship Council) garantiert nachhaltig produzierte Holzprodukte. Das Siegel MSC (Marine Stewardship Council) steht für nachhaltige Fischerei.
Die Artenvielfalt vor der Haustür unterstützen: Wer sich für die heimische Flora (Pflanzen) und Fauna (Tiere) interessiert und etwas für sie tun möchte, kann sich auf unserer Website inspirieren lassen. In den folgenden Artikeln und Videos informieren wir ausführlich, welche Probleme unsere heimischen Arten betreffen und wie man sie unterstützen kann:
janegoodall.de/gefaehrdung-von-seen/
janegoodall.de/amphibien-wasser-land/