Wasserläufer und Libellen - Jane Goodall Institut - Deutschland

Wasserläufer und Libellen

Wasserläufer und Libelle im Wassern
An naturnahen Gewässern gibt es unzählige spannende Tiere zu entdecken. Wasserläufer und Libellen sind zwei Tiere, die für gewöhnlich leicht zu finden sind. Es gibt so viel Spannendes über sie zu erfahren! 

Der Wasserläufer

Wenn wir Menschen einen Ausflug ans Wasser machen, sollten wir uns einiger Gefahren im Wasser bewusst sein. Wer nicht schwimmen kann, muss da ganz besonders aufpassen. Diese Sorgen muss sich der Wasserläufer nicht machen. Er geht nämlich gar nicht erst unter, sondern bleibt stets an der Wasseroberfläche. 

Wasserläufer sitzt auf rotem Blatt im Wasser.
Körperbau von Wasserläufern

Bei uns gibt es etwa 10 verschiedene Wasserläufer-Arten, von denen die meisten von außen aber schwer zu unterscheiden sind. Sie gehören zu den Wanzen und können 5-20 mm lang und etwa ein Jahr alt werden. Manche von ihnen besitzen Flügel in verschiedenen Längen, andere gar keine. Neben den hervorstehenden Augen des Wasserläufers sind auch ihre langen Beine besonders auffällig. Auf den ersten Blick mag es so aussehen, als wenn sie nur vier Beine besitzen, tatsächlich besitzen sie wie alle Insekten aber sechs Beine. Das mittlere (lange) Beinpaar ermöglicht es ihnen, sich flink auf dem Wasser fortzubewegen, während das hintere Beinpaar dabei die Richtung steuert. Nur das vordere Beinpaar ist vergleichsweise recht kurz und dient zum Ergreifen der Beute.

Wasserläufer sind Jäger

Wer denkt, dass Grizzlys oder Löwen beängstigende Jäger sind, der sollte auch ein wachsames Auge auf den Wasserläufer legen! Für Menschen ist er zwar ungefährlich, aber andere Insekten und Spinnen sollten vor ihm auf der Hut sein; der Wasserläufer ernährt sich nämlich von ihnen. Es bleibt nicht aus, dass immer mal wieder kleine Tierchen aufs Wasser fallen, weil sie z. B. durch den Wind dorthin gepustet werden oder sie beim Trinken eine Welle mitreißt. Meistens zappeln sie dann an der Wasseroberfläche und schaffen es nicht mehr aus dem Wasser raus. Ist ein Wasserläufer in der Nähe, spürt er die Vibrationen auf dem Wasser, die das zappelnde Insekt von sich gibt. Daraufhin kann unser Wasser-Räuber genau orten, von wo die Vibrationen kommen und findet den Weg zu seinem Mittagessen. Mit einem gezielten Sprung kann er sich dann auf seine Beute stürzen. So kann er sich auf dem fließend-nassen Buffet an Mücken, Ameisen, Motten, kleinen Spinnen usw. bedienen.

Wie bleibt ein Wasserläufer über Wasser?

Es gibt verschiedene Faktoren, die dazu beitragen, dass der Wasserläufer nicht untergeht. Zum einen macht er sich die Oberflächenspannung des Wassers zu Nutze. Bis zu einem bestimmten Gewicht kann die Spannung des Wassers Gegenstände tragen. Das kannst du z. B. beobachten, wenn du ein Stück Papier oder eine Büroklammer vorsichtig auf die Wasseroberfläche legst. Die Oberflächenspannung sorgt auch dafür, dass Wasser Tropfen bilden kann, ansonsten  würde es einfach zerfließen. Der Wasserläufer ist also schon einmal leicht genug, um von der Oberflächenspannung getragen zu werden. Außerdem verteilt er sein Körpergewicht mit großen Abständen an mehreren Stellen auf dem Wasser, sodass nicht das ganze Gewicht auf eine kleine Stelle im Wasser “drückt”. Aber nicht nur das: An den Fußgliedern hat der Wasserläufer auch noch wasserabweichende Härchen, wodurch er nicht so leicht einsinkt. Damit das Haarkleid immer in einem top Zustand ist, reinigt der Wasserläufer es häufig und ausgiebig, ähnlich wie Katzen. Ob er wohl auch schnurren kann?

So überwintert der Wasserläufer

Im Winter wird es dem Wasserläufer zu kalt auf dem Wasser. Dann geht er an Land, wo er sich aber nur sehr viel schwerfälliger fortbewegen kann. Zum Überwintern benötigt er z. B. ein gemütliches Bett aus Moos oder Laub. Auch andere Insekten brauchen Laub und Gestrüpp, um den Winter zu überstehen.

Die Libelle

Hast du dich schon einmal gefragt, wer der beste Jäger im Tierreich ist? Wer hat den größten Jagderfolg? Nun, Löwen oder Schlangen sind es schon mal nicht. Tatsächlich ist ein Insekt an der Spitze: Die Libelle! Sie ist der effizienteste Jäger im Tierreich mit der höchsten Fangquote. 

Blaue Libelle sitzt auf Blatt am Wasser.
Körperbau und Eigenschaften von Libellen

Libellen kommen in vielen Farben und Formen vor. Weltweit gibt es etwa 5.000 Arten. Manche von ihnen können eine Flügelspannweite von 15 cm erreichen. Es gibt aber auch sehr kleine Libellen mit nur 2 cm Flügelspannweite. Genau wie bei uns Menschen jeder Fingerabdruck nur einmal vorkommt, ist auch das Flügelmuster jeder einzelnen Libelle einmalig. Auch wenn Libellen geschickte Jäger sind, braucht man keine Angst vor ihnen zu haben, denn stechen können sie nicht. Der Körperbau und die Fähigkeiten der Libelle sind hoch entwickelt und haben sich über einen sehr langen Zeitraum bewährt. Bereits vor 150 Millionen Jahren sahen die damaligen Libellen den heutigen ziemlich ähnlich. Damals gab es aber viel größere Exemplare, von denen manche sogar eine Spannweite von 75 cm erreichen konnten. Mit ihren Facettenaugen können Libellen unglaublich gut sehen. Während wir Menschen nur drei Farbrezeptoren (Rot, Grün und Blau) besitzen, haben Libellen über 30 Stück und können damit viel mehr Farben wahrnehmen als wir; auch im Ultraviolett- und Infrarotbereich.

Der Lebensraum von Libellen

Die verschiedenen Libellenarten haben teils unterschiedliche Ansprüche an ihre Umgebung. Ein besonders typischer Lebensraum für Libellen sind aber Gebiete an Gewässern. Dazu zählen neben Seen auch Moore und naturbelassene Flüsse. Für die Eiablage benötigen viele Libellenarten Wasser; es gibt aber auch welche, die ihre Eier beispielsweise unter der Rinde von Zweigen ablegen.

Was fressen Libellen und wie jagen sie?

Libellen sind die geborenen Jäger. Bereits die Libellenlarven, welche zunächst noch in Gewässern heranwachsen müssen, gehen auf die Jagd. So lauern sie zwischen Wasserpflanzen und stürzen sich z. B. auf Mückenlarven oder kleine Kaulquappen. Wenn eine Larve nach ein paar Monaten bis Jahren (je nach Art) zur fertigen Libelle wird, kann sie schließlich im Flug jagen gehen. Auf dem Speiseplan stehen nun Mücken, Falter, Fliegen, usw. Mit ihren Beinen bilden sie eine Art Fangkorb, mit dem sie ihre Beute festhalten. Libellen können selbst sich schnell und abrupt bewegende Insekten gut mit den Augen verfolgen. Dies klappt so gut,  da sie in einer Sekunde viel mehr Bilder aufnehmen als wir Menschen. Besonders zugute kommen den Libellen aber ihre hervorragenden Flugfähigkeiten.

Lebensraum von Wasserläufer und Libellen

Wasserläufer und Libellen sind häufig an Seen anzutreffen. Viele Seen sind jedoch durch Einflüsse durch den Menschen bedroht. Wie du den Lebensraum von Wasserläufern und Libellen schütz kannst und durch welche Einflüsse Seen gefährdet sind,  erfährst du in unserem Artikel über die “Gefährdung von Seen”.

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