Im Frühling beginnt die Zeit der essbaren Wildkräuter. Kenntnisse über Wildkräuter sind in der heutigen Zeit leider oft verloren gegangen. Oft ist es so: Vieles, was als Unkraut bekannt ist, ist genießbar oder hat sogar eine heilende Wirkung. Es gibt vielfältige Möglichkeiten, wie man Wildkräuter verarbeiten kann. Wir zeigen euch im folgenden Video wie man aus Giersch und Bärlauch ein leckeres Pesto zubereiten kann.
https://youtu.be/D2z0l6xAUWw
Rezept für Wildkräuterpesto mit Giersch und Bärlauch
Zutaten
- 100 g frischer Bärlauch und Giersch (oder nur eines von beiden)
- ca. 2 Zehen Knoblauch
- 70 g geröstete Sonnenblumenkerne (Pinienkerne, Kürbiskerne etc. gehen auch)
- ca. 100 ml Olivenöl
- ¼ bis ½ Saft einer Zitrone
- ca. ein halber Teelöffel Salz (langsam herantasten
- etwas Pfeffer
- ca. 2 TL Ahornsirup oder ähnliches
Zubereitung
Bärlauch und Giersch waschen und die dickeren Stängel entfernen. Die Kerne ohne Öl in einer Pfanne leicht anrösten, dabei gut im Blick behalten, damit sie nicht schwarz werden. Alles zusammen mit den restlichen Zutaten mit einem Stabmixer pürieren. Mit Zitrone, Salz, Pfeffer und Sirup nach Belieben abschmecken. Dabei langsam herantasten, damit eine gute Balance entsteht. Und zuletzt, Genießen 🙂
Wie erkenne ich den Giersch?
Wichtig zu wissen ist, wie man einzelne Kräuter unterscheiden kann. Giersch zählt zur Familie der Doldenblütler (Apiaceae) und ist relativ leicht zu erkennen: „Drei, drei, drei – bist beim Giersch dabei“ lautet ein altbekanntes Merksprüchlein. Giersch hat einen grünen dreikantigen Stängel, von dem immer drei Blattgruppen abgehen. Diese sind ebenfalls in drei Abschnitte gegliedert. Giersch riecht nach Möhre und Petersilie, dies unterscheidet ihn unter anderem vom Gefleckten Schierling, dessen Geruch eher an Mäuseurin erinnert. Er hat zusätzlich rötliche bis braune Flecken am Stängel.
Wie erkenne ich den Bärlauch?
Bärlauch (Allium ursinum) wächst im April und Mai. Als Frühlingskraut ist er relativ bekannt. Bärlauch bevorzugt halbschattige und schattige Plätze in Wäldern und Wiesen. Er riecht und schmeckt würzig, der Geschmack erinnert an Knoblauch. Leider sind die giftigen Herbstzeitlosen oder Maiglöckchen dem Bärlauch optisch ähnlich. Es gibt aber einige Merkmale, durch die man den Bärlauch von den giftigen Pflanzen unterscheiden kann: Bärlauch hat im Gegensatz zu den beiden giftigen Pflanzen nur ein Blatt pro Stil und ist zudem durch den starken Knoblauchduft beim Zerreiben der Blätter erkennbar. Aber Vorsicht, hat man ein Bärlauchblatt berührt, überträgt sich das Aroma auf die eigenen Hände und verfälscht so jeden weiteren Test. Die anderen genannten Pflanzen sind dagegen geruchlos. Fängt der Bärlauch zu blühen an, wird er bitterer im Geschmack. Deshalb ist es ratsam, den Bärlauch vor der Blüte zu ernten. Zudem sollte man nur ein Blatt einer einzelnen Pflanze ernten, sodass sich diese regenerieren kann. In manchen Teilen Deutschlands steht der Bärlauch auch auf der roten Liste der gefährdeten Arten. So in Hamburg, Brandenburg und Bremen. Deshalb und generell gilt: Nie in Naturschutzgebieten Bärlauch pflücken!
Wissenswertes zu weiteren Wildkräutern
Hier noch eine kurze Information zu ein paar weiteren Wildkräutern. Die Brennnessel ist zwar meist negativ behaftet, doch sie liefert wertvolle Vitamine und Mineralstoffe, darunter Eiweiß, Eisen und weitere pflanzliche Stoffe, die das Immunsystem stärken und entzündungshemmend wirken. Um Verbrennungen zu vermeiden, sollte man sie mit Handschuhen ernten. Vor der Verarbeitung kann man die Blätter mit einem Nudelholz mehrmals überrollen, dann verlieren sie ihre brennende Wirkung. Aus Brennnesseln lässt sich ebenfalls Pesto herstellen oder man trocknet sie für Brennnesseltee. Ebenso ist auch Löwenzahn essbar und hilft bei Darmbeschwerden. Spitzwegerichblätter helfen zwischen den Fingern zerrieben akut bei Insektenstichen. Auch bei Husten kann Spitzwegerich lindernd wirken.