Projekte in Afrika

Morogoro Center
Morogoro Nature Interpretation Center & Meeting House: Naturschutz und so viel mehr

Tacare
Das Projekt „Tacare“ in Tansania wurde 1994 vom Jane Goodall-Institut ins Leben gerufen.


Million Trees
Mehr als 1 Million Bäume pro Jahr für Tansania und unser aller Klima
Wälder sind die produktivsten und artenreichsten Lebensräume der Welt und spielen auch im Kampf gegen den Klimawandel eine zentrale Rolle. Trotz ihrer unbezahlbaren ökologischen, ökonomischen und gesellschaftlichen Vorteile, schreitet die Rodung der Wälder weltweit erschreckend voran. Diese Zerstörung ist nicht nur eine Bedrohung für den Artenreichtum der Tier- und Pflanzenwelt und das Klima, sondern stellt auch den Menschen vor große Probleme.
Tansania verfügt über 34,5 Mio. ha an natürlichen Wäldern. Ein trauriger Fakt ist jedoch, dass 400.000 ha Wald jährlich verloren gehen. Hauptursachen für die Zerstörung riesiger Waldflächen sind: natürliche Ursachen (z .B. Bodenerosion) und anthropogene Ursachen (z. B. Treibstoff-, Holz- und Kohleproduktion, nicht nachhaltige Landwirtschaft) sowie politische und soziale Probleme. Ein Großteil der Maßnahmen, die darauf abzielen, die Wälder zu schützen, beschränkt sich auf spezielle Schutzgebiete und Waldreservate, die leider nur einen kleinen prozentualen Anteil der totalen Waldfläche Tansanias ausmachen.

Zukunft pflanzen
Unglaubliche 1,2 Millionen Bäume (in 2016) konnten Roots & Shoots-Gruppen, Gemeinden und Schulen mit unserer Unterstützung in Tansania nicht nur pflanzen, sondern in eigenen Baumschulen auch selbst ziehen und vermehren. In 2017 waren es sogar 1,5 Millionen Bäume und über den Winter werden schon die Setzlinge für das Folgejahr groß gezogen. Bäume sind nicht nur Symbol für Leben, sondern werden global gesehen und in immer mehr Regionen auch überlebenswichtig im Kampf gegen den Klimawandel.
Was könnte es für ein stimmigeres Langzeit- und Großprojekt für die ca. 300.000 Roots & Shoots Mitglieder geben, in dem Land, in dem die internationale Roots & Shoots Bewegung vor 25 Jahren ihren Ausgang nahm. Letztlich erinnert der Name „Roots & Shoots“ (engl. für Wurzeln und Sprösslinge) daran, wie aus einem winzigen Samen ein starker Baum werden kann. Durch die klimatischen Bedingungen Tansanias werden diese sogar besonders schnell groß und stark und gleichzeitig wächst die Hoffnung, dass es noch nicht zu spät ist, etwas gegen den fortschreitenden Kilmawandel zu tun, Zukunft zu pflanzen und diese selbst in die Hand zu nehmen – überall da, wo Bäume am meisten benötigt werden, das kleine wie das große Klima verbessern helfen, den Artenreichtum zurückbringen, den Boden festhalten wie in den Mangrovenwäldern der Küstenregionen. Die Bäume und die Baumschulen bieten zusätzlich auch eine Einnahmequelle.
Fast nebenbei werden Kenntnisse über heimische Arten, über den Klimawandel und Klimaanpassung erworben. Die „Planters“ werden zu ExpertInnen ihrer Region, Bildung erhält auf der Stelle Relevanz, ist „Hope in Action“. Jährlich wird durch von Jane Goodall jene Schule ausgezeichnet, die die meisten Setzlinge zieht und Bäume pflanzt.



Morogoro Center
Morogoro Nature Interpretation Centre & Meeting House: Naturschutz Plus
Unsere Roots & Shoots Gruppen sind in ganz Tansania aktiv. Um die Ausbildung der Freiwilligen zu verbessern, die die Gruppen im ganzen Land leiten, entstand 2015 die Idee, ein „Nature Interpretation Centre and Meeting House“ zu errichten. An dieser Stelle herzlichen Dank an unseren Förderer und Vorstand Lothar Rudolf und seine Firma Querformat aus Frankfurt: Durch die großzügige Anschubfinanzierung konnten wir 2017 das Center eröffnen, und somit eine Lern- und Begegnungsstätte in Sachen Naturschutz und Wiederaufforstung schaffen.
Die Lage an den Abhängen des Uluguru-Naturschutzgebietes ist ideal, da direkt um das Zentrum umfassend wiederaufgeforstet wird. Darüber hinaus liegt gleich nebenan eine Schule, der wiederum eine Roots & Shoots-Baumschule angeschlossen ist. Das Nature Interpretation Centre and Meeting House bietet etwa 50 Schülern, Studenten und Gästen Platz. Es wird als Versammlungsort für Schüler, Studenten und Einwohner zur Unterstützung der Roots & Shoots-Arbeit genutzt, um die regionalen Probleme wie Abholzung und Erosion zu verbessern, und mehr über den ökologischen Reichtum dieser Region zu informieren. Einer der Schwerpunkte sind endemische Pflanzen- und Tierarten, denn die umliegenden Uluguru-Berge spielen eine bedeutende Rolle für die Biodiversität und Stabilität des Naturreservats.
Die Region ist ein lebenswichtiges Grundwassereinzugsgebiet für die rapide wachsende Millionenstadt Dar es Salaam, die Küstenregion und Morogoro. Zugleich ist die Gegend aber anfällig für Waldbrände und Erosion. Traditionell haben die Berggemeinden Kaguru, Luguru und andere Gemeinden an diesen Hängen seit Jahrhunderten ihren Lebensunterhalt durch Wanderfeldbau bestritten, zu dem auch Brandrodung gehörte. Die endemische Artenvielfalt und die Landschaft wurden dadurch zunehmend bedroht.
Ein Aufruf zu vermehrten Naturschutzinitiativen um das Jahr 2000 hatte zur Folge, dass sich in der Region ein Roots & Shoots Bildungs-Hotspot etablierte, mit dem Ziel, praktische „Hands on“-Aktivitäten zu unterrichten, wie z. B. optimale Methoden der Sämlingsproduktion, Bodenschutz, Baumpflanzungen, Management von Wassereinzugsgebieten sowie nachhaltige, bodenschonende Landwirtschaftsmethoden. In den letzten Jahren wurden hier über zwei Millionen Setzlinge produziert und in der gesamten Region Morogoro ausgepflanzt. 300.000 Roots & Shoots Mitglieder aus den Regionen Morogoro, Dar es Salaam und anderen Gebieten wurden hier in einer Kombination aus formaler und informeller Umweltbildung unterrichtet. Dass all diese Aktivitäten nun unter einem gemeinsamen Dach stattfinden können, dass Erfahrungen ausgetauscht und an andere weitergegeben werden können, bedeutet eine enorme Erleichterung für unsere Kollegen vor Ort und hat eine sehr befruchtende Auswirkung auf ihre Arbeit.
Das Jane Goodall Institut Deutschland wird auch künftig den Unterhalt, die Errichtung einer Fachbibliothek sowie die Ausstattung mit Mikroskopen etc. unterstützen, ebenso die Entwicklung von Programmen und Kursen wie die Übernahme von Transportkosten– für inspirierende und lehrreiche Begegnungen zwischen Mensch und Natur!







Tacare
Das Projekt „Tacare“ (Lake Tanganyika Catchment Reforestation and Education) in Tansania wurde 1994 vom Jane Goodall-Institut ins Leben gerufen.
Es handelt sich um ein Wiederaufforstungsprojekt, dem ein ganzheitlicher Ansatz zugrunde liegt. Berücksichtigung finden daher auch Themen wie Bildung, Gesundheitspflege, Aidsvorsorge, Bauprojekte sowie die ökologische und soziale Entwicklung der Region. Die Maßnahmen konzentrieren sich auf die Region um Kigoma – der Stadt, die dem Nationalpark Gombe am nächst liegt.
Wiederaufforstung
Der enorme Bevölkerungszuwachs in den letzten Jahrzehnten hat in Gombe zu einer tragischen Entwaldung geführt. Um weitere Abholzung zu verhindern, werden die Dorfbewohner darin geschult, selbst kleine Waldstücke für Feuerholz anzulegen und zu pflegen. Mit Hilfe sparsamer Öfen kann der Verbrauch von Feuerholz weiter gesenkt werden.
Bauprojekte
Tacare unterstützt Dorfbewohner bei Bauprojekten. Fachkräfte helfen bei verschiedenen Konstruktionen und der Gewinnung unterschiedlicher Materialien. Auf diese Weise entstehen sehr stabile Gebäude mit sehr geringen finanziellen Mitteln.


Wirtschaftliches Ziel
Die Ölpalme ist das wichtigste Agrarprodukt der Region Kigoma. 1998 initiierte Tacare ein Projekt, das in Zusammenarbeit mit dem tansanischen Landwirtschaftsministerium zur Züchtung einer ertragreicheren Sorte auf Basis einer seltenen Palmart führte. Die Spezialisten von Tacare lehren die Ortsansässigen den Anbau dieser neuen Sorte sowie nachhaltige Bewirtschaftung. Die Folge wird eine höhere Ölproduktion und damit ein positiver Beitrag zum Einkommen und zur Lebensqualität der Bewohner Kigomas sein.







Solarlampen für Tansania
Kerosinlampen erzeugen in der Regel nur sehr schwaches Licht, sie produzieren giftige Abgase und sind häufig die Ursache von Bränden. Dennoch sind sie oft die einzige Lichtquelle in den Hütten der Region um den Gombe Nationalpark, denn in den Dörfern gibt es kein Stromnetz, so wie wir es kennen und für selbstverständlich erachten. Im Dorf Mwamgongo am Ufer des Tanganyikasees haben wir deshalb 2012 ein Pilotprojekt ins Leben gerufen: Mit Spendengeldern, die wir durch unsere Arbeit in Deutschland generieren, kaufen wir beim Sozialunternehmen Villageboom aus Münster Solarlampen und stellen sie unseren Kollegen vom Jane Goodall Institut in Tansania zur Verfügung. Die Lampen sind klein, tragbar, robust und günstig. Sie liefern viele Stunden helles Licht und über den eingebauten Akku bzw. das mitgelieferte Kabel kann sogar ein Handy geladen werden. Nach spätestens fünf Monaten rechnet sich die Solarlampe für den Käufer: Für das Geld, das er im Vergleich zur Nutzung von Kerosinlampen spart, kann er z. B. ein Kind in die Schule schicken.


Unsere tansanischen Kollegen sorgen dafür, dass die Lampen an die Dorfbewohner verkauft werden. Die Einnahmen aus den Verkäufen fließen direkt in neue Hilfsprojekte des JGI-Tansania, wie z.B. Baumpflanzungen, Bodenverbesserung, HIV-Prävention usw. Hier ist ein Video in dem ein Dorfbewohner davon berichtet, wie die Solarlampe sein Leben verändert hat:
2021 haben wir mit dem Projekt ein Etappen-Ziel erreicht, von dem wir an den bescheidenen Anfängen nicht zu träumen gewagt hatten: Die zehntausendste (10.000) Villageboom-Lampe fand ihren Weg zu einer Familie in einem Dorf bei Gombe. Allein in 2021 waren es exakt 1.080 Lampen, die trotz aller Corona-bedingter Schwierigkeiten und Rückschläge vor allem „an die Frau“ gebracht werden konnten. Im Rahmen der „Solar Light Women Group-Campaign“ werden die Lampen über ein Netzwerk von sogenannten „Solar Scouts“ an Frauengruppen verteilt; Diese Gruppen gibt es in Tansania in jedem Dorf und sie funktionieren aufgrund des Solidaritätsprinzips und auch des sozialen Drucks in der Regel hervorragend: Jede Frau in der Gruppe erhält zunächst eine Solarleuchte für eine Probezeit von zwei Monaten – kostenfrei. Die einzige Bedingung: Die Gruppe muss sich regelmäßig treffen und die Mitglieder haben keinen Zugang zu Elektrizität. Nach der Probezeit können die Frauen die Lampe entweder zurückgeben oder sie über mini-Raten abzahlen, die innerhalb der Gruppe eingesammelt und später den Solar Scouts ausbezahlt werden.
Wir möchten allen danken, die uns geholfen haben, dieses lebensverändernde Projekt ins Rollen und im Lauf der Jahre zum Wachsen zu bringen. Es wächst weiter!!




