Projekte in Afrika
Die wichtigste Schlüsselrolle im Naturschutz ist der Mensch. Es ist nicht möglich, über die Erhaltung von Tierarten und deren Lebensbäume zu sprechen, wenn man den Mensch dabei außer Acht nimmt. Durch unser Verständnis für Zusammenhänge, engagieren wir in Afrika für die Verbesserung der Lebensbedingungen von Menschen vor Ort.
Morogoro Center
Morogoro Nature Interpretation Center & Meeting House: Naturschutz und so viel mehr
Tacare
Das Projekt „Tacare“ in Tansania wurde 1994 vom Jane Goodall-Institut ins Leben gerufen.
Million Trees
Hintergrund:
Wälder sind die produktivsten und artenreichsten Lebensräume der Welt und spielen auch im Kampf gegen den Klimawandel eine zentrale Rolle. Trotz ihrer unbezahlbaren ökologischen, ökonomischen und gesellschaftlichen Vorteile schreitet die Rodung der Wälder weltweit erschreckend voran. Diese Zerstörung ist nicht nur eine Bedrohung für den Artenreichtum der Tier- und Pflanzenwelt und das Klima, sondern stellt auch den Menschen vor große Probleme.
Tansania verfügt über 34,5 Mio. ha an natürlichen Wäldern. Ein trauriger Fakt ist jedoch, dass 400.000 ha Wald jährlich verloren gehen. Hauptursachen für die Zerstörung riesiger Waldflächen sind: natürliche Ursachen (z. B. Bodenerosion) und anthropogene Ursachen (z. B. Treibstoff-, Holz- und Kohleproduktion, nicht nachhaltige Landwirtschaft) sowie politische und soziale Probleme. Ein Großteil der Maßnahmen, die darauf abzielen, die Wälder zu schützen, beschränkt sich auf spezielle Schutzgebiete und Waldreservate, die leider nur einen kleinen prozentualen Anteil der totalen Waldfläche Tansanias ausmachen.
Was wir tun:
Das Jane Goodall Institut Deutschland unterstützt durch euren Beitrag die Nationale Baumpflanzkampagne von Roots & Shoots in Tansania. Schulklassen und Gemeinden vor Ort nehmen dabei Teil und sorgen dafür, dass ihre Umgebung, die stark von Waldverlust betroffen ist, wieder grün wird. Es werden Waldlücken gefüllt, Schulgärten angelegt, öffentliche Plätze bepflanzt, aber auch gerodete Waldflächen, die dringend Weideraufforstung benötigen.
Die Setzlinge der gepflanzten Bäume sind Marke Eigenproduktion. Roots & Shoots Tansania verfügt über sechs Setzlingsproduktionszentren, die von lokalen Schulen und Gemeinden geführt werden. Die Mitglieder kümmern sich darum, dass aus kleinen Samen gesunde Setzlinge und schließlich starke Bäume werden.
Diese Zentren werden aber nicht nur für die Setzlingsproduktion genutzt, sondern dienen auch als Begegnungs- und Bildungsstätte. Hier werden regelmäßig Lern- und Feldausflüge durch nationale Student:innen, internationale Freiwillige, engagierte Landwirt:innen und Gemeindemitglieder organisiert. Ganz nebenbei entstehen somit Expert:innen für heimische Arten und Klimaanpassung in den jeweiligen Regionen.
Du möchtest unterstützen?
Spende
Arterhaltung im Senegal
Hintergrund:
Der Lebensraum und somit das Vorbestehen der Westlichen Schimpansen (Pan troglodytes verus) im Senegal ist stark bedroht. Die Schimpansenunterart hat in der Roten Liste der IUCN den Eintrag “vom Aussterben bedroht”. In freier Wildbahn gibt es zwischen 35.000 und 55.000 Individuen, davon weniger als 500 im Senegal.
Was wir tun:
2007 besuchte der damalige Leiter des Jane Goodall Institut Spain die Region Kédougou, die nördliche Grenze des Verbreitungsgebiets der letzten 500 verbliebenen Schimpansen der Unterart Pan troglodytes verus. In Dindéfélo, einem kleinen Dorf in der Region, wurde das Jane Goodall Institut Senegal gegründet und nach und nach wurde ein kleines aber hoch engagiertes Forschungsteam gebildet. Der holistische Ansatz von Dr. Jane Goodall ist auch für das Team im Senegal bildet auch den Grundsatz unseres Teams im Senegal.
Die Forschungsarbeit wird vom Jane Goodall Institute Senegal unter der Leitung von Federico Bogdanowicz geführt. Ein großer Bestandteil der Arbeit vor Ort, ist das Monitoring um die Verbreitung und die Verhaltensmuster der westafrikanischen Schimpansen besser zu verstehen. Darüber hinaus ermöglicht es, Erkenntnisse über andere Säugetierarten und die vom Menschen verursachten Bedrohungen in der Region zu erhalten. Die gesammelten und analysierten Daten helfen dem Team des Jane Goodall Institut Senegal dabei, angemessene Entscheidungen zu treffen, um die Schimpansen und ihren Lebensraum zu schützen und negative Interaktionen zwischen Menschen und Schimpansen abzumildern.
Das Forschungsteam des Jane Goodall Instituts Senegal arbeitet nicht nur um Bereich der Forschung sondern ergenzt ihrere Arbeit ganz nach Dr. Jane Goodalls holistischen Ansatz. Projekte aus den Bereichen Agroforstwirtschaft, Bildung und Sensibilisierung sind fester Bestandteil der Arbeit vor Ort.
Du möchtest unterstützen?
Spende
Morogoro Center
Hintergrund:
Ein weiterer Teil von Roots & Shoots Tansania ist die Morogoro Natur Interpretations- und Bildungsstätte in den Uluguru Mountains. Die Region um die Uluguru Mountains ist ein lebenswichtiges Grundwassereinzugsgebiet für die rapide wachsende Millionenstadt Dar es Salaam, die Küstenregion und Morogoro. Zugleich ist die Gegend aber anfällig für Waldbrände und Erosion. Traditionell haben die Berggemeinden Kaguru, Luguru und andere Gemeinden an diesen Hängen seit Jahrhunderten ihren Lebensunterhalt durch Wanderfeldbau bestritten, zu dem auch Brandrodung gehörte. Die endemische Artenvielfalt und die Landschaft wurden dadurch zunehmend bedroht.
Was wir tun:
Das Jane Goodall Institut Deutschland* konnte 2017 das Morogoro Center eröffnen und somit in der Region eine Lern- und Begegnungsstätte in Sachen Naturschutz und Wiederaufforstung schaffen. Heute sorgen wir für den Unerhalt, die Errichtung einer Fachbibliothek sowie die Ausstattung mit Mikroskopen etc. und unterstützen, ebenso die Entwicklung von Programmen und Kursen.
Das Centre bietet Platz für ca. 50 Personen. Somit kann sich eine große Anzahl von Roots & Shoots Mitgliedern und Einwohner:innen versammeln und gemeinsam Lösungen für regionalen Probleme wie Abholzung und Erosion finden.
Ziel ist es, praktische „Hands on“-Aktivitäten weiterzugeben, wie z. B. optimale Methoden der Sämlingsproduktion, Bodenschutz, Baumpflanzungen, Management von Wassereinzugsgebieten sowie nachhaltige, bodenschonende Landwirtschaftsmethoden.
Auch Gäste sind willkommen uns werden über den ökologischen Reichtum dieser Region informiert. Schwerpunkte sind hierbei endemische Pflanzen- und Tierarten, denn die umliegenden Uluguru-Berge spielen eine bedeutende Rolle für die Biodiversität und Stabilität des Naturreservats.
*An dieser Stelle herzlichen Dank an unseren Förderer und Ex-Vorstand Lothar Rudolf und der Firma Querformat aus Frankfurt: Durch die großzügige Anschubfinanzierung konnten wir 2017 das Center eröffnen, und somit eine Lern- und Begegnungsstätte in Sachen Naturschutz und Wiederaufforstung schaffen.
Du möchtest unterstützen?
Spende
Solarlampen für Tansania
Hintergrund:
In den Dörfern rund um die Region des Gombe National Parks in Tansania ist Licht und Strom keine Selbstverständlichkeit. Für wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Fortschritt oder für die einfachere Bewältigung des normalen Alltags, ist Licht jedoch von großer Bedeutung. Die Bewohner der Dörfer müssen oft auf umweltschädliche Kerosinlampen zurückgreifen. Zusätzlich machen diese Lampen nicht sehr hell und sind oft verhältnismäßig teuer.
Was wir tun:
Das Jane Goodall Institut Deutschland e. V. startet im Dorf Mwamgongo am Ufer des Tanganyikasees ein Pilotprojekt: Mit Spendengeldern, die wir durch unsere Arbeit in Deutschland generieren, kaufen wir beim Sozialunternehmen Villageboom aus Münster Solarlampen ein und stellen sie dem Jane Goodall Institut in Tansania zur Verfügung. Die Lampen sind klein, tragbar, robust und vergleichsweise günstig. Sie liefern viele Stunden helles Licht und über den eingebauten Akku bzw. das mitgelieferte Kabel kann sogar ein Handy geladen werden. Unsere Kollegen in Kigoma sorgen dafür, dass die Lampen an die Dorfbewohner verkauft werden. Für das Geld, das er im Vergleich zur Nutzung von Kerosinlampen spart, kann z.B. ein Kind in die Schule schicken werden. 2021 haben wir mit dem Projekt ein Etappen-Ziel erreicht, von dem wir an den bescheidenen Anfängen nicht zu träumen gewagt hatten: Die zehntausendste (10.000) Villageboom-Lampe fand ihren Weg zu einer Familie in einem Dorf bei Gombe.
Du möchtest unterstützen?
Spende
Tacare
Hintergrund:
Local Voices, Local Choices: TACARE (Tacare Approach to Community-Led Conservation) wurde 1994 vom Jane Goodall Institut ins Leben gerufen und folgt dem ganzheitlichen Naturschutzansatz des Jane Goodall Instituts. Diesem liegt zu Grunde, den Menschen vor Ort die Verantwortung für den Erhalt der sie umgebenden Ökosysteme zu übertragen. Anstatt dass von Außenstehenden Lösungen aufgelegt werden, treffen die lokalen Gemeinschaften, die in den betroffenen Regionen leben, ihre eigenen Entscheidungen. Mit Hilfe von Wissenschaft und Technologie und der Unterstützung von lokalen Naturschützer:innen lernen diese Gemeinschaften, die Auswirkungen des Menschen auf die Umwelt zu verstehen. Indem sie sich für eine nachhaltige Lebensweise entscheiden, bestimmen sie ihren eigenen Weg in die Zukunft und finden Wege, um ihre Auswirkungen auf die Umwelt mit den Bedürfnissen ihrer Gemeinschaften in Einklang zu bringen.
Maßnahmen:
Wiederaufforstung – Der enorme Bevölkerungszuwachs in den letzten Jahrzehnten hat in Gombe zu einer tragischen Entwaldung geführt. Um weitere Abholzung zu verhindern, werden die Dorfbewohner darin geschult, selbst kleine Waldstücke für Feuerholz anzulegen und zu pflegen. Mit Hilfe sparsamer Öfen kann der Verbrauch von Feuerholz weiter gesenkt werden.
Bauprojekte – Tacare unterstützt Dorfbewohner bei Bauprojekten. Fachkräfte helfen bei verschiedenen Konstruktionen und der Gewinnung unterschiedlicher Materialien. Auf diese Weise entstehen sehr stabile Gebäude mit sehr geringen finanziellen Mitteln.
Wirtschaftliche Ziele – Die Ölpalme ist das wichtigste Agrarprodukt der Region Kigoma. 1998 initiierte Tacare ein Projekt, das in Zusammenarbeit mit dem tansanischen Landwirtschaftsministerium zur Züchtung einer ertragreicheren Sorte auf Basis einer seltenen Palmart führte. Die Spezialisten von Tacare lehren die Ortsansässigen den Anbau dieser neuen Sorte sowie nachhaltige Bewirtschaftung. Die Folge wird eine höhere Ölproduktion und damit ein positiver Beitrag zum Einkommen und zur Lebensqualität der Bewohner Kigomas sein.
Die Maßnahmen konzentrieren sich auf die Region um Kigoma – der Stadt, die dem Nationalpark Gombe am nächst liegt.